Regenbogen

Pari und ihr kleiner Bruder Chotu, der blind ist, sind unzertrennlich. Seid ihre Eltern nicht mehr leben, kommen sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel unter. Die Tante kann nichts mit den Kindern anfangen, verabscheut sie sogar und der Onkel kann sich schlecht um sie kümmern. Pari kümmert sich zu jeder Stunde um Chotu, selbst, wenn die beiden sich streiten, und sie wünscht sich so gerne, dass ihr Bruder wieder sehen kann. Durch ein Plakat, auf dem der Schauspieler Shah Rukh Khan abgebildet ist, macht sich Hoffnung in Pari breit. Wenn nicht dieser Mann ihrem Bruder helfen kann, wer dann? Schließlich erfährt sie, dass Shah Rukh Khan 300 Kilometer entfernt einen Film dreht und sie macht sich, mit ihrem Bruder zusammen, auf eine aufregende Reise.

Dieser wundervolle Kinderfilm, produziert von Nagesh Kukonoor, der zuvor bereits 14 Spielfilme gedreht hatte, zeigt die schöne und die weniger schöne Seite der Welt auf eine Weise, die niemand übertrumpfen kann. Das Publikum war mehr als begeistert. „Innerhalb von wenigen Monaten wurde der Film fertig gestellt und nun ist er schon auf der Berlinale“, meint eine Mit-Produzentin bei einer Befragung nach der Vorstellung. Ein besonderes Lob gälte den Kinderdarstellern, die bei 50°C in der Wüste ohne zu murren gearbeitet hätten. Der Regisseur wollte zeigen, dass es sich zu leben lohnt und man das auch entdeckt, wenn man sich auf die positiven Dinge konzentriert. Kukonoor meinte, er hätte diesen Film gedreht, damit er sich selber daran erinnert. „Ich sah dieses Bild: Zwei Geschwister, die durch die Wüste laufen und sich dabei festhalten. Das musste so schnell wie möglich verwirklicht werden.“
Ich war sehr fasziniert davon, wie Kukonoor meine Fragen beantwortete und welche Drehorte das Team ausgesucht hatte. Ich kann mich richtig in den Film hineinversetzen, wenn ich nur die Augen schließe und vor mich hin träume. Dann höre ich Musik. Es ist eine andere Welt, ein anderer Kontinent, ein anderes Indien.
Und dabei fing alles ganz anders an, denn wir waren im falschen Kino und hatten noch eine Viertelstunde Zeit, unsere Plätze im Cinemaxx einzunehmen. Eine rasende Fahrrad(tor)tur begann...
Das Einzige, was ich schade fand, war, dass die Synchronstimme zu laut war, um die „echten“ Stimmen aus dem Film zu hören.
Magie ist überall. Nehme ein bisschen und schlucke sie herunter und schon merkst du sie. Und nun: Kannst du den Regenbogen sehen?

16.02.15, Lucas Zemke (Gast)

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