Meine Eindrücke und Favoriten der 65. Berlinale

Ich möchte gerne meine Erfahrungen mit euch teilen, da ich dieses Jahr das erste Mal richtig bewusst bei der Berlinale war. Es war mir eine große Freude dann auch noch gleich bei „Generation Reporter“ mitzuwirken.
Ich ging aufgeregt in den ersten Film, denn ich wusste nicht so recht, was mich erwartet. Nach „The diary of teenage girl“ war ich erstmal verwundert, weil alles so direkt gezeigt wurde. Doch genau das machte diesen Film, und auch andere, interessant. Nichts wurde versteckt.
Besonders schön finde ich an der Berlinale, dass bei den Filmen aus der Kategorie „Generation“ wenig Wert auf das Äußere der Schauspieler gelegt wird, nicht wie man es aus den Hollywoodproduktionen kennt. Natürlichkeit bei Filmen ist für mich ein wichtiger Aspekt. Mit wenigen, aber sehr wirkungsvollen Effekten schaffen diese, mich immer wieder in einen Bann zu ziehen. Am interessantesten an der Berlinale ist, wie ich finde, dass man den Regisseur und manchmal die Schauspieler sieht und live sprechen hört. Es ist sehr schön, die Fragen von dem Regisseur beantwortet zu hören. Es hilft meistens, den Film besser zu verstehen. Ein Privileg war für mich, dass ich bei den Interviews dabei sein durfte, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Die Stimmung wurde durch die witzigen Moderatoren aufgelockert und auch in der langen Publikumsschlange zu stehen, machte mir gar nichts aus. Dort hatte ich das Gefühl, dass ich mit jedem reden könnte, weil zu diesem Zeitpunkt alle die gleichen Interessen haben. Vor allem auch nach den Filmen, ist es toll, sich mit anderen Menschen darüber zu unterhalten und dann vielleicht eine ganz andere Sichtweise zu kriegen.

Alles in allem, die Atmosphäre ist einfach super, selbst in stressigen Momenten.

Auf meinem ersten Platz aus der Sektion 14+ steht tatsächlich „Flocken“. Dieser Film hat eine unglaubliche Aussagekraft. Flocken hat mich so schockiert und gefesselt, dass er meiner Meinung nach vollkommen den gläsernen Bären verdient hat. Ich hatte das Gefühl, das die Regisseurin sich wirklich um jede Einzelheit Gedanken gemacht hat, da so viele Metaphern versteckt waren. Die Schauspieler haben perfekt zu den Charakteren gepasst. Lange Zeit schwirrte mir dieser Film noch in meinem Kopf herum. Trotzdem würde ich mir „Flocken“ nicht noch einmal angucken, auf Grund der schweren Thematik.

Am zweitbesten hat mir der Film „Cloro“ von Lamberto Sanfelice gefallen. Die Ästhetik stand dort groß geschrieben. Mit wenig Dialogen und wenig Geschichte das Publikum so zu berühren, ist auf jeden Fall eine Leistung. „Cloro“ war wunderschön anzusehen.

Als drittes kommt der sehr außergewöhnliche Film „Wonderful World End“. Das mag für manche unverständlich sein, aber ich fand diesen Film so schräg, dass ich ihn mochte. „Wonderful World End“ hat mit so einer Ironie und Absurdität gespielt, das mich das faszinierte. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Witz kann man bei diesem Film unausgeglichen, aber auch genau richtig finden. Die Meinungen unterscheiden sich an diesem Punkt sehr stark, doch ich war von diesem japanischen schrägen überzeugt.

In der Kategorie K+ habe ich leider keine Filme sehen können, außer „Stella", welcher auch absolut überzeugt hat. Da stimme ich Sarahs Meinung vollständig zu.

Für mich waren diese anderthalb Wochen ein aufregendes Erlebnis!
Ich freue mich sehr auf die Berlinale 2016 und hoffe, dass sie genau so viel, wenn nicht sogar noch mehr Spaß machen wird, wie die Berlinale diese Jahr.
22.2.2015, Eva Swiderski

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