Als Journalist muss man auf der Berlinale sehr schnell sein. Noch während des Filmes muss man sich Fragen über die Handlung und die Ästhetik überlegen, um nach der Vorführung die Regisseure und Schauspieler dazu zu interviewen, die Gespräche noch in der U-Bahn auswerten und und dann zuhause in die Tasten hacken, damit die Leser möglichst schnell diese speziellen Informationen erhalten können.
In jeder Einkaufspassage sind rote Teppiche ausgerollt und überall liegen Programmhefte aus. Die Stadt ist voll davon. Matthias Schweighöfer grüßt die U-Bahn Fahrgäste am Alexanderplatz und jeden Morgen um zehn Uhr geht es im Internet auf berlinale.de um die Wurst. Jeden Morgen um genau 10 Uhr muss man innerhalb von Sekundenbruchteilen Tickets für Filme ordern, die einen interessieren, denn die Onlinekontigente sind sehr begrenzt. Einige Filmverrückte übernachten sogar an den Kassen, um Karten zu bekommen. Berlinale-Fans sind wie im Fieber, nur um „den“ Film oder „die“ Schauspielerin zu sehen. Wie sich rbb-online.de ausdrückt: Die Stars verdrehen Berlin den Kopf.
Bevor ich mich nun endgültig für dieses Jahr von der Berlinale trenne, möchte ich noch meine Highlights bekanntgeben, die zwei Filme, die mir richtig ans Herz gewachsen sind. Cloro (14 plus) hat wahrscheinlich kaum jemand gesehen, und konnte deswegen auch schlecht Publikumsliebling werden. Er, ist sicher unspektakulär, kein Schauspieler musste z.B. das Geschlecht mehrfach wechseln, dennoch hat er mich berührt. Rainbow (Kplus) wiederum hat den Großen Preis bekommen und das gönne ich dem Regisseur Kukonoor wirklich von Herzen, denn er hat eine ganz neue Definition von Hoffnung erschaffen.
Und nun, lasst uns auf die 66. Filmfestspiele freuen, die bestimmt genauso viele Überraschungen wie die 65. parat haben werden.
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