Kamele, außergewöhnliche Vierbeiner

Gleich zwei Filme im Kplus Programm drehen sich dieses Jahr um Kamele (Das himmlische Kamel, Der Weg zum Fluss). Da wir hier in Deutschland mit diesen Tieren nicht unbedingt vertraut sind, dachte ich mir, ich stelle euch diese erstaunlichen Tiere mal etwas näher vor.
Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen Dromedar (ein Höcker) und Trampeltier (zwei Höcker), wobei es nur noch die Trampeltiere in freier Wildbahn gibt, nämlich in der Wüste Gobi. Das Dromedar wird vor allem in Nordafrika und Arabien als Haustier gehalten, Das Trampeltier in Asien. Das Trampeltier ist deutlich kräftiger gebaut als das Dromedar und hat zwei Höcker. Ich werde hier jedoch eher auf das Kamel als solches eingehen, statt allzu sehr auf die Unterschiede einzugehen.

Das Kamel hat sich über die Jahrhunderte perfekt an das Wüstenleben angepasst. Es kann lange Zeit ohne Wasser auskommen, da es über einen großen Wasserspeicher verfügt, den es innerhalb weniger Minuten auffüllen kann. Bis zu 120l in 10 Minuten soll ein durstiges Kamel trinken können.

Auch auf Sandstürme ist das Kamel bestens vorbereitet. Die Nasenlöcher lassen sich verschließen, sodass kein Sand eindringen kann. Die Ohren sind auffällig behaart und ungewöhnlich lange Wimpern schützen die Augen ebenfalls for dem Eindringen von Sand. Außerdem besitzt es drei Augenlider pro Auge. Zwei „normale“, wie bei uns Menschen, und ein transparentes Lid, das zusätzlich vor Sand schützt.

Kamele greifen auf Thermoregulation zurück. Das bedeutet, sie können ihre Körpertemperatur den Außentemperaturen anpassen und ertragen Körpertemperaturschwankungen von 8° C. Tagsüber werden sie bis zu 42° C warm, nachts kühlen sie sich auf 34° C runter. Diese Thermoregulation spart sowohl Wasser als auch Energie, da das Kamel nicht so viel schwitzt.

Die Höcker gelten als Fettspeicher. Darin werden Lipide gespeichert, die vom Körper in Energie und Wasser umgewandelt werden können.

Sogar die Länge der Beine hat einen Sinn. Dadurch werden Oberkörper und Kopf vom heißen Wüstensand ferngehalten.

Den Namen „Wüstenschiff“ haben die Tiere ihrer Gangart zu verdanken. Anders als die meisten anderen Säugetiere laufen sie nicht im Kreuzgang, sondern bewegen die Beine auf der gleichen Körperseite, wodurch sie eher schwankend vorankommen. Das nennt sich Passgang.

Kamele werden entweder als Lasttiere oder Reittiere eingesetzt. Vor allem in Arabien ist die Zucht von Reitkamelen beliebt. Diese werden auch als Meharis bezeichnet und können für uns unvorstellbar teuer sein.

07.02.15, Johanna Gosten

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