Paper Planes, der KPlus Eröffnungsfilm

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Ein depressiver Vater, ein neuer bester Freund, ein hübsches Mädchen, ein unfassbar cooler Opa und ein großes Ziel vor Augen -Dylan möchte die Junior Meisterschaft im Papierfliegerbauen gewinnen. Dabei werden ihm vor allem durch seinen Vater viele Steine in den Weg gelegt. Doch Dylan ist und bleibt mit viel Freude und Leidenschaft an der Sache. Und wird somit zum Protagonisten eines wundervollen Filmes.

Von vornherein war klar, dass es sich bei Paper Planes um einen eher untypischen Berlinalefilm handelt. Ein netter Familienfilm eben, jedoch nicht so schräg oder brutal wie die anderen Filme im Wettbewerb. Die Problematik selbst ist uns auch aus dem normalen Kino eher vertraut, als wenn es beispielsweise um das Schicksal armer Kinder in Entwicklungsländern geht.

Demnach war Paper Planes als Eröffnungsfilm nicht so passend, da er die Berlinale/Kplus nicht wirklich repräsentiert. Und doch ist es ein wunderbare Film, den ich jedem ans Herz legen würde, der Wert auf Unterhaltung, Humor, aber auch eine emotionale Bandbreite legt.

Denn während man in der einen Szene noch lacht, ist die nächste unfassbar traurig und nicht nur auf der Leinwand fließen Tränen, sondern auch hier und da im Publikum. Diese Emotionen wurden durch die Schauspieler ungeheuer deutlich rübergebracht. Hauptdarsteller Ed Oxenbould war so richtig in seinem Element. Ob es nun darum ging, einen Moment lustig zu machen oder er wütend auf seinen Filmvater, gespielt von Sam Worthington, war oder traurig, weil er seine Mutter vermisste. Ed ist ein vor allem für sein Alter wahnsinnig facettenreicher Schauspieler. Auch Sam Worthington gelang es, die Depression seines Charakters zum Ausdruck zu bringen, die sich am Anfang vor allem durch Teilnahmslosigkeit ausdrückte. Doch eine Szene war für mich besonders ergreifend – als Dylan seinen Vater anrief und dieser auf einmal anfing zu weinen. Dieser Moment wirkte so ehrlich, dass es mich einfach nicht kalt lassen konnte. Allerdings sind auch die anderen Kinderdarsteller erwähnenswert. Ehrlich gesagt gab es keinen Schauspieler, der mit fehlbesetzt vorkam oder der nicht vollkommenen in seiner Rolle versunken schien.

Die wunderschönen Naturaufnahmen unterstützten das Hauptmotiv – den Papierflieger – und die Aussage des japanischen Mädchens Kimi: es geht nicht darum, zu gewinnen oder seinen Flieger am weitesten fliegen zu lassen. Es geht darum, etwas Schönes und Überraschendes zu schaffen.
Eine weitere wichtige Lektion, die ich aus diesem Film mitnehmen werde – es ist wichtig, mit viel Spaß an einer Sache zu arbeiten und es vor allem nicht als Einzelkämpfer zu versuchen. Man braucht die Unterstützung der Menschen, die einem wichtig sind und kann damit viel weiter kommen als allein.

Alles in allem ein toller Auftakt zur Berlinale, der für großes und kleines Publikum sehenswert ist und von Action über schöne Naturaufnahmen und gute Musik bis hin zu einer großen emotionalen Bandbreite alles bietet, was ein netter Unterhaltungsfilm braucht.


A depressed father, a new best friend, a pretty girl, an incredibely awesome Grandpa and a big goal. Dylan wants to win the Junior Championship for Paper Planes. Especially his father is making things hard for him. But Dylan stays devoted to his goal with lots of fun and passion.

From the beginning it was clear to me that Paper Planes is a pretty untypical Berlinale movie. A nice family movie, but not as eccentric and violent as other films shown in the Generation programm. Yet, it is a movie I would recommend for anyone who looks for entertainment, humor and emotions in a movie.

The actors were fantastic with transferring mentioned emotions. Ed Oxenbould managed to make moments funny and also show true emotions. For his age he is a very multifaceted actor. Sam Worthington, too, was able to express the depression of his character. In the beginning he was quite impassive, but there was also a very touching moment, when Dylan calls his father and he begins to cry. Actually, all the actors are worth mentioning because they seemed completely assimilated to their roles.

Several nature shots supported the motive of the movie - paper planes - and the statement of Kimi, a Japanese girl: it's not about winning or letting your paper plane fly farthest. It's about creating something surprising and beautiful.
Another important thing I learned: it's important having fun on that journey and instead of working alone you should work together with your loved ones. It will take your further than fighting alone.

To sum it up, I would recommend this movie for both young and old ones. It provides anything a good entertainment movie needs - action, natur shots, good music and emotions.


06.02.15, Johanna Gosten

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