Man spürt schnell die Einöde und die Stille, die in den Bergen herrscht. Denn die Ski-Urlauber, welche eigentlich in dem Hotel, in dem Sara arbeitet, schlafen sollten, kommen eben auch nur, wenn der Winter auch abseits der Berge beginnt. Oder wenn die Wintermonate beginnen. Was besonders gut gelungen ist: Die Bilder wurden sehr passend bezogen auf die Trostlosigkeit, welche in den Bergen herrscht. Noch dazu eine nicht allzu häufige Art der Kameraführung. Gleich am Anfang hat man eher das Gefühl alles wäre eher mit einer (guten) Handkamera gefilmt, als mit einer großen Filmkamera mit Stativ. Doch das passt und ist auch gewollt, wie Regisseur Lamberto Sanfelice später erklärt. Außerden wurden in den Film interessante Schärfen und Unschärfen eingebaut, welche auch nicht wirklich typisch sind.
In den Bergen ist für die Kleine vieles neu, manchmal kommt der Bruder des Vaters vorbei, aber wie es scheint hat dessen Frau eine Abneigung gegen seine Familie und er befindet sich in einem Zwiespalt, zwischen ihr und seiner Familie.
Doch trotz aller Schwierigkeiten kümmert Jenny sich liebevoll um Bruder und Vater, und vergisst sich dabei manchmal selbst. Um sich danach wieder an ihren Traum zu erinnern und dafür, sowohl auf einer Plane als auch im großen Schwimmbecken des Hotels, in dem sie arbeitet, zu trainieren. Doch ist das wirklich ihr Wille, ihr Traum, ihr Ziel? Oder strengt sie sich für etwas an, was in ihrer Vergangenheit wichtig war und in ihrer Zukunft keine große Rolle mehr spielen wird/soll?!
Cloro ist kein Film, der große Säle abseits der Berlinale füllen wird... Warum? Nun ja, dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst ist es ein Film ohne viel Dialog, so etwas ist das kommerzielle Kinopublikum nicht gewohnt und würde sich höchst wahrscheinlich langweilen. Dazu kommt, dass der Film ohne viel Musik auskommt, was meist auch eher untypisch ist. Cloro ist ein Berlinale-Film, wenn man (langjähriger) Berlinale Gänger ist, ist man mit Filmen solcher Art schon (eher) vertraut und kann sich besser darauf einlassen. Dieser Film wird bestimmt auch nicht jedem Berlinale Gänger gefallen, wir fanden den Film aber ziemlich gut und würden ihn zumindest Berlinale Gängern auf jeden Fall ans Herz legen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen