Prins, der Eröffnungsfilm von 14Plus

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Würde mich jemand fragen, was ich von Prins halte, würde ich mit einem vorsichtigen „interessant“ antworten. Ich bin mir nämlich noch immer nicht ganz im Klaren darüber, was ich von diesem Film halten soll.

Was ich definitiv weiß, ist, dass er nicht so sehr wie eine Bombe eingeschlagen hat, wie es sich meiner Meinung nach für einen 14Plus Eröffnungsfilm gehört. Entscheidend war, dass der Film so einige Längen hatte. Und das, obwohl er nicht einmal anderthalb Stunden dauerte.

Die gesamte Handlung spielt sich in einem Vorort von Amsterdam ab. Dementsprechend wenig ist auch auf den Straßen los. Der Protagonist und seine Freunde stehen den ganzen Tag in der Sonne, essen Pistazien und spucken die Schalen auf den Boden. Gelegentlich hat Ayoub Ärger mit der Gang von Ronnie, dem Bruder seines Kumpels Franky, weil er auf die Freundin von Vince steht. Hin und wieder kann Ayoub kriminelle Aufgaben erledigen, um an Geld zu kommen. Seine Mutter ist traurig und allein. Sein Vater ein Junkie. Seine Schwester hat Geheimnisse vor ihm.

Trotz der meiner Meinung nach etwas langatmigen und teilweise trockenen Handlung, ist der Film nicht schlecht. Tatsächlich hatte es etwas, dass nie jemand anders als die Personen zu sehen waren, die wirklich etwas zur Handlung beitrugen. Wie der Regisseur im Publikumsgespräch meinte, trug das zur Fokussierung bei und unterstrich meiner Meinung nach auch die Trostlosigkeit in Ayoubs Leben.

Es wurde definitiv viel mit Stereotypen gearbeitet. Der Underdog Ayoub, der gut aussehende Kumpel, die böse Gang, die etwas einfacher gestrickten anderen Freunde, der verrückte Bösewicht der Story, das hübsche Mädchen, das ihn zuerst abblitzen lässt und es sich dann doch anders überlegt. Vieles ist vorhersehbar, allerdings mischte sich unter diese Klischees noch etwas anderes, ein frischer Wind. Die Problematik, einen Junkie zum Vater zu haben, die nicht allzu häufig in Filmen angesprochen wird. Die Leere in Ayoubs Leben. Die Abgründe, in die er sich begibt und aus denen er unerklärlicherweise wieder herauskommt.

Ein schräger Film mit ein paar Längen, der sicherlich nicht jedermanns Lieblingsfilm werden wird, allerdings dennoch sehenswert ist.


The word I would choose do describe "Prins" would be "interesting". I still don't know whether I liked the film or not. What I do know is that it was not quite what I expect from a 14Plus opening movie. It had some lengths, even though it was even that long.

The content is set in the suburbs of Amsterdam. Not much is going on except for Ayoub and his friends standing around, Ayoub getting into trouble with the gang of his friends, his quickly drifting off to criminal activities and his problematic family situation.

Despite all that the movie is not that bad. The fact that only people were to be seen who actuallu were essential for the action made the viewer focus on the content. Also, it underlined the desolation of Ayoub's life.

In the movie there are a lot of stereotypes used. But at the same time the director created a contrast by addressing topics that are not often discussed in movies. Having a junkie as a father, for example.

All in all a slightly weird, yet funny movie that I can recommend even though it probably will not become everybody's favourite movie.

06.02.15, Johanna Gosten

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